Montag, 9. Juli 2007

Louis Antoine de Bougainville

 


Heute loben wir den französischen Seefahrer Bougainville, der zu Zeiten der französischen Revolution seinem Land gedient hat und auf seinen weiten Entdeckungsreisen in südlichen Breiten eine besondere Blume durch seinen Schiffsarzt systematisch beschreiben und schließlich nach seinem eigenen Familiennamen benennen ließ. Sie ist ein Sinnbild für das Leben in den warmen Ländern und seit längerem auch im Mittelmeerraum heimisch, die Bougainvillea.


 



In meiner Erinnerung an Romane aus Lateinamerika und der Karibik schmückt sie dort die Straßen und reichen Gärten. Auch Ernst Jünger, der ein großer Pflanzenkenner war, findet und benennt sie häufig in seinen Reisetagebüchern.


 



Wir identifizieren anhand eines Wikipedia-Artikels mehrere große Gewächse im Ort als Bougainvilleen. Sie übertreffen den hier vorherrschenden und ebenfall überall wunderbar blühenden Oleander durch die noch sattere Durchdringung mit Farbe. Die Pflanze erreicht diesen Effekt, indem sie die letzten drei großen Blätter, die sich um eine kleine weiße Blüte bzw. um die Fruchtblätter herum gruppieren, bunt einfärbt. Wir sehen sie hier immer in lila, aber auch eine lachsfarbene oder weiße Blüte kommt wohl vor. Große Sträucher in der hellen Sonne wirken mit ihren ungezählten Blüten fast blendend, wie die Rakete eines Feuerwerks.

Bougainville hat durch Berichte aus der Südsee sehr zum Traum vom Leben edler Wilder in unendlicher Schönheit und großer sexueller Freiheit beigetragen. Dieser Traum gehört untrennbar zu der Welt von Gedanken, die zur Revolution geführt haben. Nicht umsonst ist das Revolutionsjahr 1789 auch das Jahr der Meuterei auf der Bounty. Mit ihrem Aufstand auf dem Schiff wollten sich die Matrosen den Weg zu einem Leben voller Sonne und schöner Hula-Mädchen eröffnen. Einige haben ihn wohl auch gefunden. Ihr Traum ist jedenfalls bis heute in den Köpfen der Menschen des Westens nicht erloschen.

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