Die kleine Gasse unter unserem Balkon hat am 9. Oktober 1831 den Widerhall der Todesschüsse gehört, die der maniotische Mörder Konstantis Mavromichalis auf den ersten Ministerpräsidenten des von den Türken befreiten Griechenland abgefeuert hat. Sie gingen zwar fehl, und ein Schuß traf statt des zum Kirchgang in St. Spyridon, wenige Meter von hier, angetretenen Präsidenten nur das Mauerwerk neben der Kirchentür, wo man den Einschuß noch heute hinter einer gerahmten Glasplatte betrachten kann.
Aber Konstantis wäre kein echter Maniote, eine Art Sizilianer Griechenlands, gewesen, hätte er nicht sowohl sein Messer als auch seinen Sohn Georgios, ebenfalls mit Messer bewaffnet, kampfbereit bei sich gehabt, und so starb der Präsident unter den Stichen der Mörder.
Er hieß Ioannis Capodistrias (Capo d’Istria in italienisch, was den Namen erklärt) und hatte eine bemerkenswerte Karriere als Diplomat im Dienst des russischen Zaren hinter sich, als ihn die neue Regierung des befreiten Griechenland hier in diesen Ort Nauplia, der damals Hauptstadt war, berief und ihn 1828 zum Ministerpräsidenten machte.
Er fand in vieler Hinsicht chaotische Verhältnisse vor und mußte sich entsprechend um vieles kümmern. Vielleicht hat er dabei die Gewaltbereitschaft der Manioten, die auf dem mittleren Finger der Peloponnes leben und sich den früher ebenfalls dort wohnenden Spartanern verwandt fühlen, unterschätzt. Er hatte einen ihrer Führer, Petrobey Mavromichalis, den Bruder und Onkel der Mörder kurzerhand einsperren lassen, was die Rache der Familie nach sich zog.
Berühmt ist die Geschichte, wie Capodistrias die Kartoffel nach Griechenland einführte. Erste Versuche, der Bevölkerung den Nutzen der stärkereichen Knollen bewußt zu machen, waren gescheitert. Die Griechen mochten das Zeug nicht. Der Präsident verfiel auf eine List: er ließ im Hafen von Nauplia eine Schiffsladung Kartoffeln anlanden und sie durch eine starke Militäreinheit bewachen. Die Griechen, überzeugt, daß nur etwas sehr Teures solchen Schutz verdiente, klauten die Ware säckeweise und fanden Gefallen an dem wertvollen Diebesgut (die Wachen waren eingeweiht und angewiesen wegzuschauen). So wurde Griechenland für die Kartoffel gewonnen.
Er hieß Ioannis Capodistrias (Capo d’Istria in italienisch, was den Namen erklärt) und hatte eine bemerkenswerte Karriere als Diplomat im Dienst des russischen Zaren hinter sich, als ihn die neue Regierung des befreiten Griechenland hier in diesen Ort Nauplia, der damals Hauptstadt war, berief und ihn 1828 zum Ministerpräsidenten machte.
Er fand in vieler Hinsicht chaotische Verhältnisse vor und mußte sich entsprechend um vieles kümmern. Vielleicht hat er dabei die Gewaltbereitschaft der Manioten, die auf dem mittleren Finger der Peloponnes leben und sich den früher ebenfalls dort wohnenden Spartanern verwandt fühlen, unterschätzt. Er hatte einen ihrer Führer, Petrobey Mavromichalis, den Bruder und Onkel der Mörder kurzerhand einsperren lassen, was die Rache der Familie nach sich zog.
Berühmt ist die Geschichte, wie Capodistrias die Kartoffel nach Griechenland einführte. Erste Versuche, der Bevölkerung den Nutzen der stärkereichen Knollen bewußt zu machen, waren gescheitert. Die Griechen mochten das Zeug nicht. Der Präsident verfiel auf eine List: er ließ im Hafen von Nauplia eine Schiffsladung Kartoffeln anlanden und sie durch eine starke Militäreinheit bewachen. Die Griechen, überzeugt, daß nur etwas sehr Teures solchen Schutz verdiente, klauten die Ware säckeweise und fanden Gefallen an dem wertvollen Diebesgut (die Wachen waren eingeweiht und angewiesen wegzuschauen). So wurde Griechenland für die Kartoffel gewonnen.
Übrigens ist Capodistrias auf der Rückseite der 20-Cent-Münze der Griechen abgebildet. Vielleicht findet ihn jemand in seinem Portemonnaie.
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