Wenn wir morgens vor dem Frühstück einige Bibelworte gelesen haben, wurde immer das hebräische oder griechische Original mit herangezogen. Dabei machte es Maria meist wenig Probleme, das alte Griechisch der Bibel in ihr modernes Griechisch zu übersetzen.
Schwierig war es dagegen, wenn wir Deutschen versuchten, die uns bekannten Worte wie etwa "theos", "agape" oder "dikaiosyne" im Neugriechischen dem Klang nach zu verstehen. Das liegt daran, daß viele Buchstaben heute anders ausgesprochen werden als wir es etwa mit "alpha, beta, gamma, delta" in Mathematik aus dem Altgriechischen gelernt haben.
Aus dem beta β ist ein veta geworden, das gamma γ kann auch jamma heißen, das delta δ wird wie im Englischen gelispelt und klingt wie "thelta", wobei es im Unterschied zum stimmlosen Lispellaut theta θ (wie im englischen "theatre") allerdings stimmhaft gesprochen wird (wie im englichen "than"). Weil es ein echtes d nicht mehr gibt, muß Düsseldorf im Flugplan Ntyssel-ntorf geschrieben werden.
Am verwirrendsten ist die Vielzahl der Laute, die alle als i ausgesprochen werden. Es sind dies
- ι das Iota
- η das Eta / Ita
- υ das Ypsilon
- ει das Epsilon-Iota
- οι das Omikron-Iota
Nicht nur verwirrend ist diese I-erei, auch verniedlichend, denn vieles klingt für deutsche Ohren nach der Verkleinerungsform - wir kaufen Joghurti für Heleni in Atheni, sie macht daraus Tzatziki.
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